Kollage

Am 1. April 2024 konnte die Trachtenkapelle Wulfenia Tröpolach das Publikum im Stadtsaal Hermagor mit einem wunderschönen und abwechslungsreichen Frühlingskonzert begeistern. Mit dem Wulfenia Marsch, dessen Text unsere Klarinettistin Edith verfasst hat, verabschiedeten wir unser Publikum und durften viele Gratulationen und Lob entgegennehmen.

Doch dass dieses großartige Konzert unser letztes war, das wir gemeinsam mit unserem Obmann spielen durften, ist für uns alle nach wie vor unbegreiflich und unvorstellbar.

Wenn die letzte Note gespielt wurde, gerät das Leben für uns alle aus dem Takt.

Als uns am nächsten Tag die furchtbare Nachricht erreichte, dass unser lieber Obmann, Klaus Astner, durch einen schrecklichen Unfall ums Leben kam, stand für uns alle die Zeit still. Eine Nachricht, die das Leben seiner lieben Familie und unser Musikerleben für immer verändert.
Klaus war ein Musiker mit Herz und Seele und war auch über das Gailtal hinaus als engagiertes Mitglied der Trachtenkapelle Wulfenia, des Polizeimusikensembles und der Polizeimusik Kärnten bekannt.
Unzählige Stunden hat er voller Freude und Stolz der Kapelle gewidmet und wäre nächstes Jahr für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft bei der Trachtenkapelle Wulfenia geehrt worden.
Neben seiner Familie, für die er als fürsorglicher Papa und liebender Ehemann alles getan hat, galt seine Liebe vor allem der Musik. Unserer Kapelle stand er als Obmann über dreißig Jahre zur Seite und führte uns durch gute und auch weniger gute Zeiten.
Es ist für uns alle immer noch undenkbar, eine Probe, einen Auftritt oder einen Ausflug zu machen, ohne dass unser Klaus mit dabei ist.
Wie sehr ihm die Musik am Herzen lag, zeigt auch sein langjähriges Mitwirken bei der Polizeimusik Kärnten und seine Unterstützung beim Polizeimusikensemble. Bei beiden Vereinen war er als begeisterter Musiker, geselliger und lustiger Kollege beliebt, geschätzt und wird nun furchtbar vermisst.

Im Oktober 2022 durften wir ihm zu seinem 60. Geburtstag gratulieren und wir haben ihm ein Gedicht vorgetragen, das genau das ausdrückt, was unseren Klaus als Musiker und Obmann ausgemacht hat:

Ein Mensch, der die Musik so liebt,
und ihr viel Zeit des Lebens gibt,
die Blasmusik sein Alles nennt,
kein schöneres Hobby für sich kennt,
dem Ehrenamt viele Stunden schenkt,
und dabei nie an Reichtum denkt.
Dem Menschen gilt hier dies Gedicht,
als Dankeschön für seine Pflicht.
Er war ein Mensch von großem Glück,
für unsere Kapelle und die Blasmusik.
(Georg Ried)

Unzählige Stunden haben wir gemeinsam musiziert, gelacht, auch diskutiert und gesungen. Überall wo ein Lied erklang, war seine Stimme zu hören und sein unverkennbares Lachen beim gemütlichen Beisammensein nicht wegzudenken.
Klaus war ein Mensch, der das Vereinsleben sehr schätzte und auch viele ehrenamtliche Tätigkeiten in Tröpolach annahm und mit Begeisterung ausführte. Sein Engagement wurde sehr geschätzt und es wird uns allen nun klar, wie viel er eigentlich für die Kapelle, die anderen Vereine und den Ort Tröpolach getan hat.

Am Freitag, dem 5. April 2024 wurde für Klaus in der Aufbahrungshalle in Tröpolach gebetet und die unzähligen Trauergäste von nah und fern, die sich von ihm verabschieden wollten und der Familie ihre Anteilnahme aussprachen zeigten, dass er talauf talab nun sehr vermisst wird.

Mit einem sehr würdigen Begräbnis mussten wir uns am Samstag, dem 6. April 2024 für immer von unserem Klaus verabschieden. Durch den Zusammenhalt der Kapellen im Bezirk war es möglich den Trauerkondukt von der Pfarrkirche zum Waldfriedhof musikalisch zu begleiten und unserem Obmann ein letztes herzliches Vergelt’s Gott und Lebewohl zu sagen. Viele Musiker und Musikerinnen der Bezirkskapellen, die Polizeimusik, die Feuerwehr und Mitglieder der anderen Vereine trugen dazu bei, dass es so ein würdiges Begräbnis war, so wie er es verdient hat.

Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Anteilnahme gilt natürlich vor allem seiner Frau Evelyn und seinen drei Kindern Klausi, Lukas und Annalena, sowie seiner Mama Anna und seinen Brüdern Leopold und Josef mit Familien. Durch euren Zusammenhalt werdet ihr es schaffen den Weg weiterzugehen und möge euch die Musik Trost spenden und die Kraft geben den so schmerzlichen Verlust zu verarbeiten.

Die Trachtenkapelle Wulfenia steht nun vor einer großen Herausforderung und diese Aufgabe zu meistern wird keine Leichte sein. Gemeinsam werden wir es aber schaffen, dass unser lieber Klaus irgendwann von oben auf seine Kapelle schauen wird und stolz auf uns sein wird.

Durch unsere Musik werden wir immer in Harmonie mit unserem Obmann vereint sein.

 

Obfrau Johanna Jost-Martin